Willkommen auf JUNKTIM.online

JUNKTIM ist ein gemeinnütziger Verein, der 2020 aus der Erfahrung heraus gegründet wurde, dass Psychotherapie von der Zusammenarbeit sprachwissenschaftlicher Forschung mit klinisch arbeitenden KollegInnen verschiedener therapeutischer Orientierungen profitiert. Diese Zusammenarbeit soll helfen, ein verbessertes wissenschaftliches Verständnis therapeutischer Gespräche (Prozessforschung) zu entwickeln und praktische Hilfen zur Führung eben jener Gespräche bereitzustellen. 

JUNKTIM e.V. wurde zum Wintersemester 2022/2023 zum ersten An-Institut der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU) Berlin.

Zwischen dem Vollzug therapeutischen Könnens und der Anreicherung sprachwissenschaftlicher Untersuchungen durch Kenntnis therapeutischer Konzepte erwächst ein Betätigungsfeld, zu dessen Gestaltung wir hiermit herzlich einladen!

Jede Behandlung hat eine Wirkung

Warum überhaupt mit Aufzeichnungen arbeiten?

Eigene Intuition fördern, was in therapeutischer Interaktion vor sich geht. Lernen, die eigene Intuition an Beobachtungen im Video zu knüpfen, um so bspw. therapeutische Deutungsstrategien sichtbar zu machen.

Praktiken des Deutens werden intuitiv angewendet, können jedoch über Aufzeichnungen nachvollzogen werden. Dies erlaubt, eine neue Position zur vormals intuitiven Deutungspraktik einzunehmen und für künftige Kontexte sensitiviert zu werden. Anhand von Aufzeichnungen können Deutungsstrategien und ihre Beziehung zu therapeutischen Theorien ausgemacht und festgehalten werden.

Aufzeichnungen der eigenen Therapie dienen als Entlastungsmöglichkeit, um einem Interessenskonflikt zwischen Aufmerksamkeit für Mitschreiben und Zuhören entgegenzuwirken. Die Aufmerksamkeit der/s TherapeutIn kann ungeteilt der Therapie gelten, da nachträglich die Aufzeichnung als Referenzpunkt herangezogen werden kann. So kann nachträglich der wortgetreue Dialog zur Grundlage einer Zusammenfassung für therapeutische, juristische und abrechnungsbezogene Zusammenhänge oder für eine wissenschaftliche Auswertung gemacht werden.

Durch den Fachnachweis als TherapeutIn können JUNKTIM-Qualitätszirkel mit Supervisionsstatus abgerechnet bzw. als Weiterbildung eingerechnet werden.

Die Gruppe des jeweiligen JUNKTIM-Qualitätszirkels kann dabei helfen, eigene blinde Flecken zu bearbeiten, da erst im Laufe der Videoanalyse bekannte Erinnerungen bzw. Vorstellungen so kombiniert werden, dass der erkenntnistheoretische Hiatus zwischen Theorie und Praxis überbrückt werden kann, indem neue Vorstellungen generiert werden.

Die Dokumentation der Therapie ist auch ein Qualitätssicherungsinstrument: Die „Daten sichern und erleichtern den Weg zurück zu den latenten Gedanken, die Seiten des Patienten nach der Theorie im Verlaufe des Prozesses bewußt werden müssen und, soweit sie die Gegenübertragung betreffen, zumindest partiell bewußtseinsfähig, d.h. formulierbar sein sollten. […] Sie können […] die Vorgänge […] auf eine ziemlich getreue, jederzeit wiederherstellbare Ausgangsbasis zurückführen. Daß vielfältige Auswertungen so eine gesicherte Grundlage erhalten, ist unbestreitbar.” (Kächele, Schaumburg & Thomä, 1973, S. 903–904).

Dokumentationen therapeutischer Stunden können Grundlage für Forschungen und Weiterentwicklungen auf empirischer Basis ermöglichen, indem sie Therapieprozesse nach Außen öffnen und nachvollziehbar machen: Die Aufzeichnungen sind „Voraussetzung für die Klärung bestimmter psychotherapeutischer und psychoanalytischer Fragestellungen […] [was] ermöglich[t], daß nicht nur die beiden am therapeutischen Prozeß unmittelbar Beteiligten Auskunft geben, sondern auch Dritte sich mit dem Material auseinandersetzen können.“ (Kächele, Schaumburg & Thomä, 1973, S. 902).

Mehr Informationen unter:

https://www.kbv.de/html/qualitaetszirkel.php

Intuition fördern
Eigene Intuition fördern, was in therapeutischer Interaktion vor sich geht. Lernen, die eigene Intuition an Beobachtungen im Video zu knüpfen, um so bspw. therapeutische Deutungsstrategien sichtbar zu machen.
Reflexion fördern
Praktiken des Deutens werden intuitiv angewendet, können jedoch über Aufzeichnungen nachvollzogen werden. Dies erlaubt, eine neue Position zur vormals intuitiven Deutungspraktik einzunehmen und für künftige Kontexte sensitiviert zu werden. Anhand von Aufzeichnungen können Deutungsstrategien und ihre Beziehung zu therapeutischen Theorien ausgemacht und festgehalten werden.
Entlastung
Aufzeichnungen der eigenen Therapie dienen als Entlastungsmöglichkeit, um einem Interessenskonflikt zwischen Aufmerksamkeit für Mitschreiben und Zuhören entgegenzuwirken. Die Aufmerksamkeit der/s TherapeutIn kann ungeteilt der Therapie gelten, da nachträglich die Aufzeichnung als Referenzpunkt herangezogen werden kann. So kann nachträglich der wortgetreue Dialog zur Grundlage einer Zusammenfassung für therapeutische, juristische und abrechnungsbezogene Zusammenhänge oder für eine wissenschaftliche Auswertung gemacht werden.
Blinde Flecken bearbeiten
Durch den Fachnachweis als TherapeutIn können JUNKTIM-Qualitätszirkel mit Supervisionsstatus abgerechnet bzw. als Weiterbildung eingerechnet werden. Die Gruppe des jeweiligen JUNKTIM-Qualitätszirkels kann dabei helfen, eigene blinde Flecken zu bearbeiten, da erst im Laufe der Videoanalyse bekannte Erinnerungen bzw. Vorstellungen so kombiniert werden, dass der erkenntnistheoretische Hiatus zwischen Theorie und Praxis überbrückt werden kann, indem neue Vorstellungen generiert werden.
mehr Infos bei der KBV
Qualitätssicherung
Die Dokumentation der Therapie ist auch ein Qualitätssicherungsinstrument: Die „Daten sichern und erleichtern den Weg zurück zu den latenten Gedanken, die Seiten des Patienten nach der Theorie im Verlaufe des Prozesses bewußt werden müssen und, soweit sie die Gegenübertragung betreffen, zumindest partiell bewußtseinsfähig, d.h. formulierbar sein sollten. […] Sie können […] die Vorgänge […] auf eine ziemlich getreue, jederzeit wiederherstellbare Ausgangsbasis zurückführen. Daß vielfältige Auswertungen so eine gesicherte Grundlage erhalten, ist unbestreitbar.” (Kächele, Schaumburg & Thomä, 1973, S. 903–904).
Grundlage für Forschung
Dokumentationen therapeutischer Stunden können Grundlage für Forschungen und Weiterentwicklungen auf empirischer Basis ermöglichen, indem sie Therapieprozesse nach Außen öffnen und nachvollziehbar machen: Die Aufzeichnungen sind „Voraussetzung für die Klärung bestimmter psychotherapeutischer und psychoanalytischer Fragestellungen […] [was] ermöglich[t], daß nicht nur die beiden am therapeutischen Prozeß unmittelbar Beteiligten Auskunft geben, sondern auch Dritte sich mit dem Material auseinandersetzen können.“ (Kächele, Schaumburg & Thomä, 1973, S. 902).
Ein Gespräch ist performativer Vollzug zwischen zwei Personen

Was ist JUNKTIM e.V.?

JUNKTIM ist ein gemeinnütziger Verein, der die Zusammenarbeit wissenschaftlicher Forschung mit PsychotherapeutInnen fördert. Diese Zusammenarbeit fokussiert die Vermittlung zwischen wissenschaftlichem Nachweis der Behandlungswirkung einerseits und der Verwirklichung in der klinischen Praxis andererseits. Hier setzt der Kooperationsbedarf für ein institutionalisiertes JUNKTIM an. 

Was lernt die Praxis – aus Analysen von der Praxis? JUNKTIM setzt sich dafür ein, therapeutische Wirklichkeit anhand tatsächlicher Psychotherapie-Konversationen zu untersuchen – und damit therapeutische Wirklichkeit durch Kenntnis kommunikativer Kontexte anzureichern. Eine wichtige Frage dabei ist es, wie Gesprächsforschung wirklich einen Unterschied für Praktiker machen kann – und was eigentlich an dieser Art von Forschung hilfreich für klinische PraktikerInnen ist.

Psychotherapie in diesem Sinn kann nicht nur als Anwendung von theoretischem Wissen in der Praxis angesehen werden, sondern v.a. als Vollzug eines performativen Wissens. Für diese performative Dimension des therapeutischen Könnens werden PsychotherapeutInnen zu wenig geschult. Und KonversationsforscherInnen übernehmen zu leicht die Theorien, die innerhalb der Psychotherapie ausgebildet wurden. 

Zur Notwendigkeit eines JUNKTIM

Wollen Sie mehr wissen?

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Zur Notwendigkeit eines JUNKTIM

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Therapeutische Konversation oder Technik?

Therapeutische Konversation oder Technik?

Eine intensive Debatte zur Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung ist im Gange, was u.a. unter #RasterPsychotherapie sowie #keinerasterpsychotherapie und rund 200.000 Stimmen der Petition gegen selbige sichtbar wird. Am 2.6.21 wurde der betreffende gesetzliche Änderungsantrag gestrichen – und JUNKTIM e.V. möchte etwas zur künftigen Gestaltung dieser Debatte mithilfe der Verknüpfung von Praxis und Forschung beitragen.

Eine intensive Debatte zur Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung ist im Gange, was u.a. unter #RasterPsychotherapie sowie #keinerasterpsychotherapie und rund 200.000 Stimmen der Petition gegen selbige sichtbar wird. Am 2.6.21 wurde der betreffende gesetzliche Änderungsantrag gestrichen – und JUNKTIM e.V. möchte etwas zur künftigen Gestaltung dieser Debatte mithilfe der Verknüpfung von Praxis und Forschung beitragen.

Das „etwas mehr“ des performativen Vollzugs
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JUNKTIM Videos

Therapie, Forschung und aktuelle Diskussionen

Ein aktueller und einsichtiger Vortrag zur Frage der Auswirkungen der Covid-Pandemie auf Selbst und Gesellschaft, Prof. Michael B. Buchholz entwickelt Einsichten von semantischen Gleitreihen über einen Kontrast von medizinischen versus sozialen Entwicklungen einer Pandemie bis hin zur Entwicklung von “Identität als Kompromiss”.

Der Online-Vortrag wurde gehalten in deutscher Sprache am 05.11.2021, anlässlich der BPM-Jahrestagung 2021 zum Thema “Psychosomatische Medizin im Spannungsfeld aktueller Krisen und Perspektiven” mit dem Titel “Soziale Desintegration und das individuelle Selbst – koronare Erkrankungen am Herzen der Gesellschaft”. Mehr zur Tagung: www.bpm-ev.de

Dieses Video ist Teil der JUNKTIM-Vortragsreihe, die zu Themen der Psychotherapie, Gesprächsforschung und aktuellen sprachwissenschaftlichen und psychologischen Diskussionen beiträgt.

Zum Sprecher:
Prof. Michael B. Buchholz ist Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker sowie Professor an der International Psychoanalytic University Berlin. Mehr zu seiner Person: https://www.ipu-berlin.de/professoren/buchholz-michael-b

Jede Behandlung hat eine Wirkung – gute wie schlechte. Wie kommt diese Wirkung („outcome“) zustande? Durch einen therapeutischen Prozess. Genauer: durch ein Gespräch. Diese Gespräche lassen sich beobachten – und auch die Kooperation der therapeutischen Dyade. Wie lassen sich höhere Level der Kooperation und auch der Beobachtung erreichen? Dazu bietet Prof. Michael B. Buchholz unerwartete Einsichten an.

Der Online-Vortrag wurde gehalten in englischer Sprache am 23.10.2021, ausgestrahlt in Ankara (Türkei), anlässlich des 57. National Congress Psychiatric Association of Turkey.

Dieses Video ist Teil der JUNKTIM-Vortragsreihe, die zu Themen der Psychotherapie, Gesprächsforschung und aktuellen sprachwissenschaftlichen und psychologischen Diskussionen beiträgt.

Zum Sprecher: Prof. Michael B. Buchholz ist Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker sowie Professor an der International Psychoanalytic University Berlin. Mehr zu seiner Person: https://www.ipu-berlin.de/professoren/buchholz-michael-b

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JUNKTIM Podcasts

Therapie, Forschung und aktuelle Diskussionen

Sprechen über das Sprechen

Im Gespräch: Dr. Marie-Luise Alder und Michael M. Franzen

Das Sprechen ist ein wichtiger Kanal menschlicher Kommunikation, aber bei weitem nicht der einzige. In dieser Folge untersuchen wir, wie wir nicht nur Worte verwenden, sondern von einem Gespräch geführt werden. Bei Analysen des Gesprächs geht es zunächst nicht so sehr um den Inhalt dessen, was gesagt wird, sondern um die Art und Weise, wie es gesagt wird. Dieses ‘Gespräch als Performanz’ variiert je nach den Regeln der jeweiligen Situation. Marie-Luise Alder und Michael Franzen forschen im Bereich des psychotherapeutischen Sprechens.

WissenschaftlerInnen zum Mit- und Nachlesen:

Harvey Sacks (1935-1975), Emanuel Schegloff (1937) und Gail Jefferson 1938-2008) – Soziologen, Ethnomethodologen und “Erfinder” der Konversationsanalyse Noam Chomsky – Linguist (1928) John Rogers Searle – Sprachphilosoph (1932) Pamela Fitzgerald – Psychotherapeutin Anssi Peräkylä – Soziologe (1957) Wilhelm Dilthey – Theologe, Philosoph, Soziologe (1833-1911) Jörg Bergmann – Soziologe und Konversationsanalytiker (*1946) Horst Kächele – Psychoanalytiker, Arzt, Psychotherapieforscher (1944-2020) Helmut Thomä – Arzt, Psychoanalytiker (1921-2013) Georg Simmel – Philosoph, Soziologe (1858-1918)

Psychotherapie

Gast: Prof. Dr. Dr. Michael B. Buchholz

Was ist Psychotherapie? Michael B. Buchholz findet das gar nicht so leicht zu definieren. Ziemlich sicher ist, dass es darum geht, miteinander zu sprechen und dadurch psychische Probleme zu behandeln. Daher wird die Psychoanalyse auch als “Redekur” bezeichnet. Aber was unterscheidet die verschiedenen Formen von Psychotherapie – und wann ist eine psychotherapeutische Behandlung erfolgreich?

WissenschaftlerInnen zum Mit- und Nachlesen:

Winnicott, Donald W. (1896–1971): Englischer Kinderarzt und Psychoanalytiker, vor allem bekannt für seine psychoanalytische Arbeit mit Kindern Luborsky, Lester (1920–2009): Psychoanalytiker und Psychotherapieforscher, bekannt für empirische Psychotherapieforschung Wampold, Bruce (1948): Emeritierter Professor für Beratungspsychologie, University of Wisconsin Insel, Thomas R. (1951): Neurowissenschaftler, Psychiater und ehemaliger Leiter des NIMH Beck, Aaron T. (*1921): Psychiater, Psychotherapeut, unter anderem Entwickler des Beck-Depressions-Inventar (BDI) und Wegbereiter der Kognitiven Verhaltenstherapie

Wozu Psychotherapie? 

Gast: Prof. Dr. Dr. Michael B. Buchholz

Eine Psychotherapie dient nicht dazu, eine Erkrankung “wegzumachen”. Mit Psychotherapeut:innen sprechen wir, lernen wir uns selbst und unsere Konflikte besser kennen – und treten in Beziehung. Gehen Menschen in Psychotherapie, ist das ein gutes Zeichen, denn es macht uns und damit die Gesellschaft psychisch kompetenter. Psychotherapie hilft uns, gut in Beziehungen und dadurch gesund zu leben. Wir sprechen darüber, was für uns so wichtig an Beziehungen ist und warum Psychotherapie am nachhaltigsten wirkt.

Unser JUNKTIM für Sie

Wir veranstalten jährlich eine JUNKTIM Jahrestagung, die sowohl ForscherInnen, als auch PsychotherapeutInnen anspricht und zum Austausch beider Professionen anregt. Die JUNKTIM Jahrestagung bietet eine Plattform für wichtige Fragen Psychotherapeutischer Praxis und ihrer Erforschung anhand von i) Vorträgen und etwa halbstündigen Diskussionen mit renommierten KlinikerInnen und ForscherInnen und ii) JUNKTIM Datensitzungen. Die Veranstaltungen werden bei der Berliner Psychotherapeutenkammer als Fortbildungen angemeldet.

Wir werden Praktiker-Forscher-Gespräche anregen und intensivieren durch:

  • JUNKTIM-Datensitzungen sind Gruppen mit etwa 10 Teilnehmenden ForscherInnen und TherapeutInnen, die wiederum von einem Duo aus ForscherIn und TherapeutIn moderiert werden. Grundlage sind meistens Transkriptionen von audio- sowie videographierten Psychotherapien. Ziel ist es, anhand einer Frage die Aufzeichnungen zu analysieren.
  • In JUNKTIM-Qualitätszirkel: hier wird zunächst im Format der Datensitzungen gearbeitet. Von klinischen TeilnehmerInnen mitgebrachte Aufnahmen werden transkribiert, gegengelesen und dann diskutiert. Anschließend werden Hypothesen über das gebildet, was in einem Transkript zu beobachten ist, wie es formuliert werden kann, welche konversationellen Formate zu beschreiben sind und welche klinischen Schlussbildungen möglich werden. In etwa halbjährlichem Abstand trifft sich eine mit einer anderen Arbeitsgruppe und stellen sich gegenseitig das Erarbeitete vor.
  • Freuds Idee des Junktims aus Heilen und Forschen wird von uns aufgegriffen und etwas abgewandelt: Heute reicht es nicht, dass KlinikerInnen automatisch auch ForscherInnen sind – die heute oft getrennten Bereiche Psychotherapie und Forschung müssen immer wieder aufs Neue zusammengeführt werden.
  • JUNKTIM e.V. vernetzt: Bei Forschungsfragen im Rahmen der JUNKTIM-Arbeitsgruppen, aber auch bei Analysevorhaben aus anderen Zusammenkünften, ähnlich den Intervisionsgruppen im psychotherapeutischem Feld, die erstmalig mit Aufzeichnungen arbeiten oder GesprächsforscherInnen, die an Erforschung therapeutischer Interaktionen interessiert sind, können JUNKTIM-Mitglieder untereinander in fruchtbaren Austausch treten, der sonst mühsam zu etablieren wäre.
  • Wir planen, bei datenschutzkonformen Umsetzungen von und technischen Fragen zu Aufzeichnungen inkl. nötiger Geräte zu beraten.
  • Austausch über Grenzen hinweg: JUNKTIM e.V. liegt quer zu institutionellen Zwängen und ermöglicht dadurch eine größere Freiheit des Denkens, Schreibens und Forschens. Wir sind integrativ orientiert: Unter dem Dach des Kommunikationsansatzes haben viele verschiedene Therapietraditionen Platz. Nicht etwa nur Psychoanalyse und tiefenpsychologisch orientierte Richtungen sind für uns von Interesse, sondern bspw. auch systemische, verhaltenstherapeutische und gestalttherapeutische Ansätze.
  • Durch Vorträge in Psychotherapie-Instituten werden wir für den kommunikativen Turn in Psychotherapieforschung eintreten, also in einer gewissen Opposition zu einem medizinischen Verständnis von Psychotherapie eine interaktionale Perspektive entgegenzuhalten. Mitglieder erhalten eine Plattform für Beratung und Austausch zu solchen (eigenen) Vortragsideen.
  • Wir werden Fragen der Entwicklung der psychotherapeutischen Ausbildung in den Blick nehmen, bspw. inwiefern kann Gesprächsforschung wirklich einen Unterschied für Praktiker machen? 
  • Ausbildung von Therapeuten werden wir mit Hilfe von Gesprächsforschung fördern, bspw. Mithilfe von JUNKTIM-Intervisionsgruppen, davon unabhängig auch Supervisionsmöglichkeiten anbieten. Dies ist u.a. dann der Fall, wenn Auszubildende ihre selbst durchgeführten Therapien aufzeichnen (nach Rücksprache mit dem Institut und zu Ausbildungszwecken) und im Rahmen ihrer Supervision oder Intervision analysieren möchten.

JUNKTIM- Gründer:innen

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir freuen uns auf den Austausch 

Michael M. Franzen

Michael M. Franzen

Psychologe und Sprachwissenschaftler

1. Vorsitzender

Prof. i.R. Dr. Jörg R. Bergmann

Prof. i.R. Dr. Jörg R. Bergmann

Psychologe, Soziologe, Philosoph und Sprachwissenschafter

Prof. Dr. Eva-Maria Graf

Prof. Dr. Eva-Maria Graf

Sprachwissenschaftlerin

Dr. habil. Werner Köpp

Dr. habil. Werner Köpp

Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker

Prof. Dr. Thomas Spranz-Fogasy

Prof. Dr. Thomas Spranz-Fogasy

Sprachwissenschaftler

Dr. Florian Dreyer

Dr. Florian Dreyer

Sprachwissenschaftler und Psychotherapeut in Ausbildung

2. Vorsitzender

Prof. Dr. Michael B. Buchholz

Prof. Dr. Michael B. Buchholz

Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Sozialwissenschaftler

Prof. Dr. Carl Eduard Scheidt

Prof. Dr. Carl Eduard Scheidt

Mediziner, Philosoph, Psychoanalytiker

Dipl. Päd. Barbara Wülfing

Dipl. Päd. Barbara Wülfing

Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

Dr. Marie-Luise Alder

Dr. Marie-Luise Alder

Psychologin und Psychotherapeutin in Ausbildung

Kassenwartin

Prof. Dr. Johannes Ehrenthal

Prof. Dr. Johannes Ehrenthal

Psychologischer Psychotherapeut

Christoph Schmidt

Christoph Schmidt

Psychologe, Philosoph

Prof. Dr. Claudio Scarvaglieri

Prof. Dr. Claudio Scarvaglieri

Sprachwissenschaftler

Wollen Sie JUNKTIM e.V. als gemeinnützigen Verein finanziell unterstützen? Wir freuen uns über Spenden, um unsere ehrenamtliche Arbeit an der Schnittstelle von psychotherapeutischer Praxis und Forschung zu fördern.

Zitat zum JUNKTIM

Wahrheit der Erkenntnisse und Wirksamkeit des Handelns, denen im Junktim Freuds für die psychoanalytische Praxis eine enge Verknüpfung zugesprochen wird, rücken aufgrund dieser Betrachtung auseinander; sie stehen nicht a priori in einem solchen Zusammenhang, so dass das eine das andere voraussetzt oder bedingt. Forschung in der analytischen Situation ist nicht selbstverständlich mit therapeutischem Handeln verknüpft und umgekehrt. Das Junktim muss jeweils erst im konkreten Handeln hergestellt werden. Der Analytiker muss sich fragen, ob sein alltägliches psychoanalytisches Tun nicht nur zu wahren singulären Einsichten in das psychische Geschehen des Patienten führt, sondern auch den Heilungsprozess des Patienten fördert; ob sich seine Technik gleich gut eignet für die Förderung neuer Einsichten wie für das Erzielen eines therapeutischen Erfolgs. Das Junktim muss hergestellt werden, es ist kein Gesetz, dem die psychoanalytische Praxis notwendig unterliegt. Seine Herstellung berechtigt erst dazu, für die Praxis einen Circulus Benignus zu behaupten, d.h. die gegenseitige Förderung von (wahrer) Theorie und (effektiver) Therapie. Nachzuweisen, ob dies in der Praxis über den einzelnen Fall hinaus gelungen ist, bleibt Aufgabe der Therapieforschung durch nicht am Therapiegeschehen selbst beteiligte Dritte.
Helmut Thomä und Horst Kächele
Helmut Thomä und Horst Kächele
Aus: Thomä, H., Kächele, H. & Kübler, J. C. (1985). Zum Verhältnis von Theorie und Praxis der Psychoanalyse. Analyse & Kritik, 7(1), 3-25.
Wahrheit der Erkenntnisse und Wirksamkeit des Handelns, denen im Junktim Freuds für die psychoanalytische Praxis eine enge Verknüpfung zugesprochen wird, rücken aufgrund dieser Betrachtung auseinander; sie stehen nicht a priori in einem solchen Zusammenhang, so dass das eine das andere voraussetzt oder bedingt. Forschung in der analytischen Situation ist nicht selbstverständlich mit therapeutischem Handeln verknüpft und umgekehrt. Das Junktim muss jeweils erst im konkreten Handeln hergestellt werden. Der Analytiker muss sich fragen, ob sein alltägliches psychoanalytisches Tun nicht nur zu wahren singulären Einsichten in das psychische Geschehen des Patienten führt, sondern auch den Heilungsprozess des Patienten fördert; ob sich seine Technik gleich gut eignet für die Förderung neuer Einsichten wie für das Erzielen eines therapeutischen Erfolgs. Das Junktim muss hergestellt werden, es ist kein Gesetz, dem die psychoanalytische Praxis notwendig unterliegt. Seine Herstellung berechtigt erst dazu, für die Praxis einen Circulus Benignus zu behaupten, d.h. die gegenseitige Förderung von (wahrer) Theorie und (effektiver) Therapie. Nachzuweisen, ob dies in der Praxis über den einzelnen Fall hinaus gelungen ist, bleibt Aufgabe der Therapieforschung durch nicht am Therapiegeschehen selbst beteiligte Dritte.
Helmut Thomä und Horst Kächele
Helmut Thomä und Horst Kächele
Aus: Thomä, H., Kächele, H. & Kübler, J. C. (1985). Zum Verhältnis von Theorie und Praxis der Psychoanalyse. Analyse & Kritik, 7(1), 3-25.

Archiv

Erste Jahrestagung 2021 - Talking and Cure

Zweite Jahrestagung 2022 - Die Kunst, sich irritieren zu lassen

Dritte Jahrestagung 2023 - Therapeutische Interaktion: Zu zweit und in der Gruppe